Nach AGB-Kritik: Das sind Alternativen zu WeTransfer

Aktualisiert am:
25.7.2025

Die vielfach kritisierte Anpassung der Nutzungsbedingungen des Unternehmens unterstreicht die Notwendigkeit sicherer Alternativen zu WeTransfer.

Der Dateitransferdienst WeTransfer, der oft als kostenlose und bequeme Lösung für große Datenmengen genutzt wird, hat mit einer Anpassung seiner Nutzungsbedingungen für Aufsehen gesorgt. In den sozialen Medien haben viele Nutzer  darauf aufmerksam gemacht und die Suche nach Alternativen gestartet.

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Neue Besitzer wollten WeTransfer umstrukturieren

WeTransfer wurde im August 2024 vom italienischen App-Entwickler Bending Spoons übernommen. Bending Spoons ist bekannt für rigorose Restrukturierungen nach Übernahmen (z.B. Evernote, Filmic, Meetup, Komoot). Kurz nach der Übernahme kündigte der CEO Luca Ferrari an, rund 75 % der über 350 Mitarbeitenden entlassen zu wollen, um das Team zu verschlanken und neu auszurichten.

Die kontroversen Nutzungsbedingungen

Anfang Juni 2025 sorgte eine Änderung der Nutzungsbedingungen für massiven Protest. Die ursprünglich geplante Klausel (Abschnitt 6.3) hätte WeTransfer äußerst weitreichende Rechte an den hochgeladenen Inhalten eingeräumt. Dazu gehörten Rechte zum:

  • Vervielfältigen, Verändern, Veröffentlichen oder öffentlichen Vorführen.
  • Kommerzialisieren der Inhalte.
  • Weiterlizenzieren an Dritte.
  • Training von Machine Learning Modellen ("KI-Training").

Diese Klausel hätte WeTransfer ermöglicht, die Inhalte beispielsweise an KI-Firmen weiterzuverkaufen oder sogar für Plakate oder das Fernsehen zu nutzen. Eine Beteiligung des lizenzgebenden Nutzers am Erlös war dabei ausdrücklich ausgeschlossen. Zudem hätte jeder, der eine Datei hochlädt, diese Rechte eingeräumt – unabhängig davon, ob er die tatsächlichen Rechte an der Datei besaß, was zu rechtlichen Problemen für Nutzer hätte führen können.

Rückzieher nach öffentlichem Aufschrei

Die kontroverse Klausel sorgte insbesondere in der Kreativszene für großen Unmut und Empörung. Viele Nutzer zogen in Betracht, zu alternativen Anbietern zu wechseln. Nach massiver Kritik und öffentlichem Druck hat WeTransfer die Klausel am 15. Juli überarbeitet.

Das Unternehmen hat sich für die entstandene Verwirrung entschuldigt und erklärt, dass Inhalte nun nur noch zur Verbesserung und zum Betrieb des Dienstes verwendet werden dürfen – und dies im Einklang mit der Datenschutzrichtlinie. Von KI-Training ist in den neuen Nutzungsbedingungen keine Rede mehr.

WeTransfer versichert, dass kein Machine Learning oder KI zur Verarbeitung geteilter Inhalte eingesetzt wird und Inhalte nicht an Dritte verkauft werden. Die Eigentumsrechte an den Inhalten verbleiben grundsätzlich bei den Nutzern.

Änderungen im Serviceangebot

Unter der neuen Führung von Bending Spoons gab es auch Änderungen an den Servicepaketen:

  • Das kostenlose Angebot wurde eingeschränkt: Nur noch zehn Übertragungen pro Monat sind erlaubt.
  • Im Gegenzug wurden einige Funktionen verbessert, z.B. die maximale Dateigröße auf 3 GByte erhöht und der Zugang zu zuvor kostenpflichtigen Features wie dem Passwortschutz für kostenlose Nutzer ermöglicht.
  • Neue kostenpflichtige Pakete wurden eingeführt: "Starter" für 6,99 US-Dollar/Monat (bis 300 GByte) und "Ultimate" für 25 US-Dollar/Monat (unbegrenzte Übertragungen).

Alternativen für Nutzer

Für sensible Daten ist generell eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung angeraten. Alternativen zu WeTransfer sind beispielsweise:

  • Swiss Transfer (Schweiz)
  • Smash (Frankreich)
  • TransferNow (Frankreich)
  • SecureCloud (Deutschland)

Datenschutz ernst nehmen

Die jüngsten Vorfälle um WeTransfer aber auch SharePoint sind eine deutliche Erinnerung daran, dass digitale Dienste – ob Unternehmenssoftware oder Dateitransfer – ständig Bedrohungen ausgesetzt sind und sich ihre Geschäftsbedingungen ändern können.

Für Nutzer von Diensten wie WeTransfer unterstreichen die Änderungen der Nutzungsbedingungen die Bedeutung, solche Vereinbarungen aufmerksam zu lesen und sich bewusst zu sein, dass der "kostenlose" Dienst oft mit der Bereitstellung von (potenziell wertvollen) Nutzerdaten bezahlt wird. Es ist wie bei einem Haus: Man muss nicht nur die Türen fest verschließen, sondern auch den Mietvertrag genau prüfen, bevor man einzieht, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden.

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